3) Müllabfuhr – Fernsprechgerät – Herzmassage

3) Müllabfuhr – Fernsprechgerät – Herzmassage

Haushaltstätigkeiten sind anstrengend und zeitraubend. Jedwede Vernachlässigung dieser kann im Extremfall zu ernsthaften Zwischenfällen führen.

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Paula G. (58) ist seit jeher eine durch und durch gewissenhafte Frau, vor allem was den Haushalt betrifft. Obwohl ihr Mann (Herbert G., 60) sie bei sämtlichen Tätigkeiten in ihrem Zuhause unterstützen will, lehnt sie seine Hilfe konsequent ab. Sie ist der Überzeugung, nur sie selbst sei in der Lage, alle anfallenden Aufgaben im Haushalt professionell erledigen zu können.

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An diesem Tag wartete sie gemeinsam mit ihrer Bekannten Elfriede E. (54) an der Haltestelle, um mit dem städtischen Bus zum Steinmetzbetrieb Jany zu gelangen. (Es sollte um ihre künftigen Grabsteine gehen.) Zur gleichen Zeit war die Müllabfuhr (Müllwagen Mercedes Benz LM 312, Bj. 1983) in den Straßen Eisenburgs unterwegs. Und gerade, als Frau G. die Müllmänner bei ihrer Arbeit erblickte, erstarrte und erbleichte sie plötzlich. Mit einem Ausdruck höchsten Entsetzens stammelte sie, dass sie vergessen hatte, heute die vollen Mülltonnen an den Straßenrand zu stellen, damit die Müllabfuhr sie entleeren konnte. Noch im Bewusstsein, welch entsetzliche Folgen nicht entleerte Mülltonnen nach sich ziehen, verdrehte Frau G. ihre Augen, taumelte und stürzte anschließend auf den harten Asphalt, auf dem sie regungslos liegen blieb. Elfriede E. war aufgrund ihres Schreckens beinahe zu keinem klaren Gedanken fähig. Schließlich erfasste sie die Situation und wurde sich bewusst, die Rettung rufen zu müssen.

Zu diesem Zweck lief sie zum nächstgelegenen Gebäude in der Hoffnung, dort würde sich ein Fernsprechgerät befinden. In der Tischlerei Hölzle konnte sie glücklicherweise den Notruf absetzen. Etwas beruhigter, aber noch immer sehr aufgeregt eilte sie zu ihrer auf dem Boden liegenden Bekannten.

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Frau E. war in ihrem ganzen Leben noch nie so erleichtert gewesen wie in dem Moment, als der Notarztwagen (Audi 100 Kombi, Rettungsausführung, Bj. 1987) an der Unglücksstelle ankam. Nach einer kurzen, aber vergeblichen Kontaktaufnahme zur Bewusstlosen und der Abklärung der Vitalfunktionen begannen Arzt (Gerhard W., 43) und Sanitäter (Michael B., 42) sofort mit einer Herzdruckmassage. Nach wenigen Sekunden hatten sie es geschafft: Paula G. war wieder zurück in der Welt der Lebenden. Und ihre ersten Worte noch im leichten Schockzustand waren: Mein Kühlschrank muss dringend geputzt werden!

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